Periodentracking: Wie die neue Apple Watch die Frauengesundheit verbessern will

Zu den Hauptfunktionen der Apple Watch Series 8 zählt ein neuer Körpertemperatursensor, der den Zyklus einschätzen kann – nachträglich.

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Menstruationszyklus auf der Apple Watch.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die Apple Watch Series 8 wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend: Das Gehäuse der neuesten Apple-Computeruhr hat sich nicht verändert und auch die Hardware erfuhr nur minimale Upgrades. Dennoch hat Apple bei den verbauten Gesundheitssensoren nachgelegt. So kann die Smartwatch nun erstmals die Körpertemperatur erfassen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein simples Fieberthermometer. Stattdessen geht es Apple darum, die Frauengesundheit zu verbessern, wie das Unternehmen in dieser Woche betonte.

"Der Menstruationszyklus ist ein wichtiger Gesundheitsmarker und gilt für viele Mediziner als Vitalfunktion", schrieb der Konzern zur Einführung der Series 8. Das Gerät habe daher "innovative neue Funktionen zur Temperaturerkennung, mit denen Frauen mehr über ihre Gesundheit erfahren" könnten. Dazu ist sowohl auf der Rückseite der Uhr "nah an der Haut" sowie unter dem Display ein Temperatursensor verbaut. Die doppelte Messung soll das System genauer machen, laut Apple können Änderungen von minimal 0,1 Grad Celsius detektiert werden.

Das System ist so ausgerichtet, dass es auch im Schlaf die Temperatur erfassen kann. Dabei wird der Messwert alle fünf Sekunden erfasst. Die Infos landen dann in der Health-App und zeigen Nutzerinnen die Veränderungen über den Tag. Mit den Infos soll dann das Zyklustracking der Uhr verbessert werden – statt manuell die Temperatur erfassen und händisch eintragen zu müssen. Die Uhr erlaubt dann zwar keine Vorhersage, aber eine "nachträgliche Schätzung" des Eisprungs. "Es kann hilfreich für die Familienplanung sein, den Zeitpunkt des Eisprungs zu wissen", so Apple lapidar.

Warum die Schätzung nicht vor dem Eisprung möglich ist, sagt der Konzern nicht – es ist denkbar, dass so vermieden werden soll, dass es durch Fehleinschätzungen zu unerwünschten Schwangerschaften kommt. Alternativ könnte Apple versuchen, zunächst mehr Daten zu sammeln, um das System zu verbessern. "Die Temperaturerkennung ermöglicht zudem verbesserte Vorhersagen der Periode", so das Unternehmen weiter.

Apple erweitert mit dem Temperatursensor in der Series 8 die bereits auf der Uhr und dem iPhone vorhandenen Möglichkeiten zum händischen Tracking des Zyklus. Die sogenannte Zyklusprotokoll-App gibt nun auch Mitteilungen heraus, wenn der Zyklusverlauf eine mögliche Abweichung zeigt, wie unregelmäßige, ausbleibende oder längere Perioden sowie anhaltende Blutungen, die auf Gesundheitsprobleme hinweisen können. Dabei sollen die Daten nur auf dem jeweiligen Gerät gespeichert werden. Wird alternativ auch die iCloud-Speicherfunktion verwendet, nutzt Apple eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Der Konzern hat laut eigenen Angaben – wie auch schon bei anderen Gesundheitsdaten – keinen Zugriff auf die Informationen.

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(bsc)