28.08.2020 - Tags:
Kmu

Einwilligungsfreies Tracking mit Matomo als Alternative zu Google Analytics

Mit 80 % Marktanteil ist Google Analytics der unangefochtene Marktführer unter den Web-Analyse-Diensten. Aber er hat seine Schattenseiten: Die Datenqualität ist verbesserungswürdig, kommerziell und vor allem rechtlich nicht unbedenklich. Als Open-Source-Webanalytic Plattform stellt Matomo, ehemals Piwik, eine echte Alternative zu Google Analytics dar und mit dem richtigen Einsatz können Website-Betreibende sogar auf den Einsatz von Cookie-Bannern verzichten.

Eines der Leitprinzipien von Matomo lautet „respecting privacy“ – auch wenn das zunächst im Widerspruch zu einer Webanalytics-Plattform zu stehen scheint, die Benutzeraktivitäten auf Websites verfolgt. Doch Matomo kann so konfiguriert werden, dass strengste Datenschutzrichtlinien eingehalten werden. Durch erweiterte Datenschutzfunktionen wird dies möglich: So verfügt die Software bspw. über einen Opt-Out-Mechanismus, mit dem Benutzende das Webanalyse-Tracking deaktivieren können. Außerdem ist das Anonymisieren von IP-Adressen sowie Implementieren anderer Techniken zur Datenanonymisierung möglich. Auch können Ablaufdaten für die Verfolgung von Cookies festgelegt werden. Weitere Infos gibt’s auch unter https://matomo.org

Es gibt aktuell zwei Matomo-Tracking-Varianten: JavaScript-Fingerprinting oder Server-Logfiles. Beide Varianten besitzen dabei ihre Vor- und Nachteile. Variante eins ist vergleichsweise einfach einzurichten und die Erkennung wiederkehrender Besucher funktioniert deutlich besser. Auch fortgeschrittene Anwendungsfälle (Nutzung genauerer Metriken, Aufzeichnung von Heatmaps, Formularanalysen etc.) sowie die Erfassung ausgehender Links ist mit dieser Variante möglich. Variante zwei punktet auf der anderen Seite damit, dass JavaScript nicht in den Kontext der Seite eingebunden werden muss. Außerdem enthält das Logfile auch Besucherinformationen, wenn Werbe- und Trackingblocker eingesetzt werden und Spambots lassen sich leichter erkennen und filtern. Die technische Funktionalität beider Varianten sowie die Konfiguration der Logfile-Analyse sind hier gut und ausführlich beschrieben. Eine klare Empfehlung für Variante zwei wird hier ebenfalls gegeben:

Vor dem Hintergrund, dass das EuGH-Urteil vom Oktober 2019 auch so interpretiert werden kann, dass der Besucher auch bei der Variante mit JavaScript-Fingerprinting (ohne Cookies) seine Einwilligung in das Tracking abgeben muss, liegt der Vorteil hier klar bei der Logfile-Analyse.

Matomo konkurriert – gemessen am Funktionsumfang – eindeutig mit Google Analytics. Im Gegensatz zu diesem ist es außerdem ohne eine aktive Einwilligung von Website-Besuchern nutzbar, sofern die Logfile-Analyse verwendet wird: Gerade kleine bis mittelgroße Websites können von Matomo profitieren, da sie – mit dem richtigen Aufbau ihrer Website – auf Cookie-Banner verzichten können. Webseitenbetreibende können Matomo entweder selbst oder beim Anbieter in der Cloud hosten. Sofern Matomo auf den eigenen Servern betrieben wird, ist eine Einhaltung des Datenschutzes nachprüfbar möglich, da die erhobenen Daten nicht automatisch mit einem Dritten geteilt werden.

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